
Syphilis
auch Lues oder „harter Schanker“ genannt
Syphilis & HIV
Bei HIV-Positiven schreitet eine Syphilis-Infektion oft schneller voran. Bei Menschen mit HIV bricht die Erkrankung trotz medikamentöser Therapie häufiger wieder aus.
Verbreitung
Syphilis ist eine nicht-namentliche Labormeldepflichtige Krankheit. Seit 2010 stiegen die Meldungen - abgesehen von einem leichten Abfall im Jahr 2018 - kontinuierlich auf knapp 8.000 Fälle im Jahr 2019 an. Syphilis ist mehrheitlich in großstädtischen Ballungszentren sowie unter MSM (Männer die Sex mit Männern haben) verbreitet.
Kerninformationen
Syphilis ist leicht übertragbar. Es ist eine Geschlechtskrankheit die durch Bakterien übertragen wird und betrifft den gesamten Körper.
Sie verläuft in mehreren Stadien. Dabei treten ganz unterschiedliche Symptome auf und zeitweise macht sich die Syphilis gar nicht bemerkbar. Aus diesem Grund bleibt die Krankheit oft unerkannt.
Unbehandelt kann die Syphilis jedoch schwere, teilweise lebensbedrohliche Folgen haben.
Die Krankheit ist mit Antibiotika gut behandelbar.
Kondome/Femidome reduzieren das Risiko einer Übertragung - vollständig schützen sie aber nicht.
Übertragungswege
Schutz vor Infektion
Das Risiko einer Syphilis-Infektion kann man beim Sex nicht gänzlich ausschließen, jedoch reduzieren. Hierzu sollte man den Kontakt mit nässenden Hautstellen der Partner*inne meiden und Kondome, Femidome und/oder Lecktücher verwenden. Kommen Sexspielzeuge zum Einsatz, sollte man für jede Partner*in ein neues Kondom darüber ziehen und gründlich reinigen.
Besonders wichtig: Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartner*innen sollten sich jährlich auf Syphilis testen lassen.
Diagnose & Behandlung
Besteht ein Verdacht auf Syphilis wird ein Bluttest durchgeführt.
Wird eine Syphilisinfektionen festgestellt wird dies an das Robert-Koch-Institut gemeldet. Das RKI überwacht die Verbreitung von Infektionskrankheiten in Deutschland. Der Name des*r Infizierten wird dabei aber nicht genannt. Syphilis wird mit Antibiotika ,zumeist mit Penizillin, behandelt. Wird die Krankheit in den ersten beiden Stadien behandelt, dauert die Therapie zwei bis drei Wochen. In späteren Krankheitsphasen ist eine Behandlung zwar auch noch möglich, die Therapie dauert dann allerdings meistens länger.
Übertragungswege
Der Syphilis-Erreger ist leicht übertragbar. Das Bakterium befindet sich überall wo sich Haut bzw. Schleimhaut durch die Krankheit verändern und Flüssigkeit absondern sowie im Blut.
Über kleinste Verletzungen in der Haut oder Schleimhaut kann das Bakterium in den Körper gelangen. Dies geschieht zumeist beim ungeschützten Vaginal- oder Analverkehr. Die Syphilis kann abver auch beim Oralverkehr übertragen werden. Besonders leicht kann man sich beim gemeinsam benutzten Spritzen beim Drogenkonsum infizieren.
Schwangere können die Bakterien ebenfallsan ihr ungeborenes Kind weitergeben.
Symptome
1. Phase
Die Syphilis bringt verschiedenste Symptome sowie Verläufe hervor. Aus diesem Grund wird sie oft übersehen oder mit anderen Erkrankungen verwechselt.
Zu Beginn entsteht oft ein kleines Geschwür an der Stelle, wo der Erreger in den Körper eingedrungen ist. Hinzu kommen geschwollende Lymphknoten. Die ersten Symptome klingen zumeist von alleine wieder ab.
2. Phase
Nach einer circa zweimonatigen Ruhephase kann es zu Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen kommen. Darüber hinaus bilden sich häufig Hautausschläge und Belag auf der Zunge. Auch diese Beschwerden klingen von alleine wieder ab. Meistens macht sich die Syphilis danach nicht mehr bemerkbar.
3. Phase
Wird die Syphilis nicht behandelt so kommt es nach Jahren zur dritten Phase der Krankheit - überall am Körper treten Geschwüre auf. Organe und Nervensystem können geschädigt werden. Dies kann bis hin zu Taubheit, Blindheit und geistigem Verfall gehen. Heutzutage kommt es dank guter Behandlungsmöglichkeiten so gut wie gar nicht mehr zu so schweren Verläufen.